Urolithiasis: Blasengrieß, Blasensteine, Harngrieß

Konkrementablagerungen in den Harnwegen sind eine, besonders bei Innenhaltung häufig diagnostizierte Erkrankung, auch wenn sie insgesamt bei nur etwa 3,5% der Meerschweinchen aufzutreten scheint.

Achtung! Bei nassem Fell besteht die Gefahr, von Fliegenmaden befallen zu werden! Schützen Sie Ihr Meerschweinchen!

Es werden Blasengrieß (Harnkristalle in der Blase oder im Urin) und Harnsteine (je nach Lage: Nieren-, Harnleiter-, Harnblasen- oder Harnröhrensteine) unterschieden.

Blasensteine bestehen aus:

  • Kalziumkarbonat
  • Kalziumphosphat
  • Kalziumoxalat
  • selten Struvit.

Symptome

Die Symptome sind je nach Ausprägungsform unterschiedlich. Folgende Anzeichen können durch Blasengrieß auftreten:

  • blutiger Urin (roter Tropfen im normalen Urin, komplett roter Urin ist kein Blut!)
  • Harnabsatzprobleme
  • Grieß im Urin (sandige Ablagerung im Urin)
  • vermehrter Harndrang
  • Schmerzen beim Harnabsatz, Lautäußerungen als Schmerzlaute
  • Inkontinenz/Unsauberkeit
  • struppiges, glanzloses Fell
  • Gewichtsabnahme
  • (chronische) Blasenentzündungen
  • nasses, angepinkeltes Fell durch Blasenentzündungen, teils in Folge auch entzündete Haut
  • Durchfall
  • reduzierter Allgemeinzustand, ruhiges Verhalten
  • reduzierte oder eingestellte Nahrungsaufnahme bei starken Schmerzen
  • Ständiges Pressen, ohne dass Urin kommt spricht oft für einen Harnleiterstein, dieser führt zu einem Rückstau in die Nieren, was lebensbedrohlich ist. Notdienst aufsuchen!
  • selten: Blähungen, Krämpfe und Lähmungen

Ursachen

Harnwegserkrankungen gehören neben Zahnerkrankungen und Verdauungsproblemen zu den häufigsten Erkrankungen, die durch Ernährungsfehler begünstigt oder ausgelöst werden. Zwar wird die Entstehung von Grieß und Steinen durch erbliche Faktoren beeinflusst, allerdings tritt auch bei starken Prädispositionen für solche Erkrankungen bei optimaler Ernährung und Haltung selten eine Erkrankung auf. Fast alle Erkrankungen der harnableitenden Organe sind fütterungsbedingt. Meerschweinchen haben einen speziellen Kalziumstoffwechsel, wodurch sie bei falscher Ernährung sehr schnell zu Konkrementen in den ableitenden Harnorganen neigen. Sie absorbieren das Kalzium nicht bedarfsorientiert, sondern in großen Mengen aus dem Futter. Dadurch wird es über die Nieren ausgeschieden. Wird es nicht durch viel Wasser (Frischfutter-Fütterung) ausgespült oder ist die Niere in ihrer Funktion eingeschränkt, so lagert es sich in der Niere oder Blase ab: Es entsteht Grieß oder sogar Steine. Begünstigt wird die Konkrementbildung zudem durch den basischen pH-Wert des Urins.

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Meist ist die Entstehung nicht nur durch eine Ursache zu erklären, sondern durch das Zusammenspiel mehrerer Faktoren:

  • Erbliche Veranlagung
  • Höheres Alter (Senioren)
  • Wassermangel durch trockene Fütterung (Trockenfutter, Heu, Trockenkräuter) oder keinen Wassernapf (aus Nippeltränken ist die Wasseraufnahme schwerer möglich).
  • Einseitige Ernährung mit trockenen, stark kalzium- oder oxalsäurereichen Futtermittel
  • Harnwegsinfektionen (z.B. durch unsaubere Haltung), andere
  • Entzündungen im Körper
  • Nierenerkrankungen
  • Vitamin D Mangel (Innenhaltung, Fensterglas fängt die UVB-Strahlen ab) oder
  • Vitamin D Überschuss (durch Vitamin D Zusätze in kommerziellen Meerschweinchenfutter)
  • Übergewicht und
  • Bewegungsmangel (durch schmerzhafte Erkrankungen oder beengte Haltung – das Sediment wird weniger aufgeschüttelt vor dem Urnieren)
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Meerschweinchen sind Frischköstler, die sich in der Natur fast ausschließlich von frischen Pflanzen ernähren. Diese bestehen zu etwa 80% aus Wasser, dieses wird bei der Fütterung automatisch mit aufgenommen. Aus Futterversuchen ist bekannt, dass Meerschweinchen deutlich mehr Wasser aufnehmen, wenn sie von Frischfutter als Hauptnahrung ernährt werden und zusätzlich Wasser zur freien Verfügung bekommen, als wenn sie zu einem bedeutenden Anteil trocken ernährt werden und dazu trinken dürfen, so viel sie wollen. Das aufgenommene Wasser wirkt stark verdünnend, d.h. auch wenn sehr viel Kalzium aufgenommen wird, kann durch eine hohe Wasseraufnahme erreicht werden, dass die Kalziumkonzentration im Urin und in den Harnwegen gering ist. Bei einer hohen Kalziumkonzentration mangels Wasserzufuhr über Frischfutter setzt sich Kalzium in Form von Konkrementen ab (Blasengrieß) und es kommt recht bald zur Steinbildung. Durch eine frischfutterreiche Ernährung wird das Kalzium problemlos aus den Organen gespült und ausgeschieden. Je mehr Kalzium in der Relation zur Wasseraufnahme aufgenommen wird, desto eher kommt es zu Ablagerungen.

„Bei geringen Wasserangebot und gleichzeitig hohen Kalziumangebot steigt die Gefahr der Harnsteinbildung. Diese Gefahr ist jedoch gering, solange das Harnvolumen hoch genug ist. Das Harnvolumen hängt direkt von der aufgenommenen Wassermenge ab […]. Eine verstärkte Wasseraufnahme trägt dazu bei, die Konzentration harnpflichtiger Substanzen im Harn zu reduzieren, was in der Folge zu bei der Kalziumausscheidung und einer möglichen Steinbildung eine wichtige Rolle spielt, d.h. je mehr Wasser aufgenommen wird, desto geringer ist die Gefahr, dass Harnsteine gebildet werden.“
Dr. med. vet. Natalie Dillitzer: Kaninchen; in: Ernährungsberatung in der Kleintierpraxis: Hund, Katze, Reptilien, Meerschweinchen, Kaninchen. Urban&Fischer, 2009

Ein weiterer Faktor, der Harnwegserkrankungen begünstigt, ist wenig Bewegung, eine unsaubere Haltung (sitzen im Kot/Urin durchtränkten Einstreu); Übergewicht, Bewegungsmangel und das Kalzium-Phosphor-Verhältnis in der Nahrung. Auch das alleinige Angebot einer Nippeltränke führt gegenüber einem Wasserangebot aus einer Schale zu einer erschwerten Wasseraufnahme, am besten wird beides angeboten.

„Füttern von Saftfutter erhöht die Wasseraufnahme deutlich und verdünnt somit den Urin. […] Eine Fütterungskorrektur weg von konzentriertem Fertigfutter hin zu einer voluminösen und faserreichen Grünfutterration steigert nicht nur den Wasserumsatz, sondern sorgt auch für eine ausgiebige Kautätigkeit und eine gute Abnutzung der ständig wachsenden Zähne. […] Viel Freilauf ist eine sehr wichtige zusätzliche Maßnahme gegen Verfettung und hilft durch mehr Beweglichkeit und häufigeren Urinabsatz Harnsteinen vorzubeugen.“
Dr. med. vet. St. Gabriel

Viele Wohnungsmeerschweinchen haben einen Vitamin D Mangel, der sich ebenfalls stark auswirken kann. Mit einer UVB-Lampe oder angereicherten Futter (z.B. JR Farm Grainless Herbs im Zoohandel) lässt sich dieser beheben und vorbeugen. Auch Stoffwechselstörungen, Erkrankungen der Niere und Entzündungen im Körper können ursächlich sein. Deshalb ist es wichtig, bei unklarer Ursache alle Möglichkeiten auszuschließen.

Diagnose

  • Teststreifen des Urins zeigen Blut im Urin (kann jedoch auch durch eine Blasenentzündung bedingt sein)
  • Urinuntersuchung unter dem Mikroskop um zu bestimmen, um welchen Harnstein es sich handelt und Entzündungszeichen festzustellen, hier ist auch nicht röntgendichter Grieß sichtbar
  • Röntgenbilder als sicheres diagnostisches Mittel für Grieß und Steine, immer aus mehreren Positionen geröngt, da sonst einzelne Harnsteine nicht sichtbar sein können!
  • Ultraschalluntersuchungen
  • Untersuchung des Harnsediments
  • Blutcheck, besonders der Nierenwerte

Behandlung

  • Blasengrieß wird durch eine Blasenspülung (Massieren um den Grieß aufzuschwämmen, Infusionen und anschließende Entleerung der Blase, aber Achtung, unsachgemäß durchgeführt kann sie zum Blasenriss führen) ausgespült,
  • gleichzeitig werden durch ein Antibiotikum (z.B. Baytril) die Entzündung der Blase und
  • mit Schmerzmittel (z.B. Meloxicam 0,5-1,5mg/kg gerne auf 2x tägl. aufteilen (Metacam, Melosus, Meloxidyl)) die chronischen Schmerzen behandelt.
  • Sehr kleine Blasenstein können wie Harngrieß behandelt werden, größere Blasensteine werden operativ entfernt, da sie im Harnleiter stecken bleiben würden. Gleiches gilt für Harnröhrensteine. Der Stein kann auf seine Zusammensetzung hin untersucht werden.
  • Um dauerhaft Erfolg zu haben, muss die Ernährung angepasst werden (siehe unten)!
  • Das Frischfutter sollte nach dem Waschen nicht getrocknet werden, so wird deutlich mehr Wasser aufgenommen.
  • Die Trinkmenge kann erhöht werden, indem (verdünnte) Obst und Gemüsesäfte (ohne Zuckerzusätze) zusätzlich zum Wasser angeboten werde. Auch Nieren- und Blasentee ist sinnvoll. Das Wasser sollte aus einem Napf oder Vogelnapf (am Gitter einzuhängen) angeboten werden, idealerweise ergänzt durch eine zusätzliche Nippeltränke, so dass die Meerschweinchen frei wählen können. Das alleinige Angebot einer Nippeltränke führt zur erschwerten Trinkwasseraufnahme.
  • RodiCare Uro (alfavet) und evtl. auch Eurologist bzw. bei Blasensteinen Lysium können unterstützend verabreicht werden.
  • Sollte mit der regulären Behandlung kein Erfolg erzielt werden, kann in Ausnahmefällen eine Behandlung mit Diuretika, z.B. Hydrochlorothiazid in einer Dosis von 1 mg/kg ein- oder zweimal täglich über 23-25 Monate, möglichst begleitet von Infusionen, zur Prophylaxe nach Harnstein-Op´s eingesetzt werden.
  • In sehr schweren Fällen kann eine Salzzugabe die Wassermenge erhöhen (0,5g NaCl/kg KG), z.B. auf ein Stückchen Gurke, nicht über das Trinkwasser!
  • Als letztes Mittel der Wahl ist für Spezialfälle auch die Gabe von Magnesium-L-Hydrogenasphartan mit 20mg/kg/Tag denkbar.
  • Bei erhöhten Nierenwerten: Siehe Niereninsuffizienz

Ein Ansäuern des Urins, z.B. mit Vitamin C, wirkt beim Meerschweinchen nicht gegen Blasengrieß und -steine!

Ernährung und Haltung bei Erkrankungen der Blase 

Bedenken Sie: Nur wenn Sie die Ursache für die Erkrankung langfristig beheben, können Sie die Krankheiten der Harnwege heilen und ihnen vorbeugen. Nur mit Medikamenten werden Sie Harngrieß und Ähnliches immer wieder bei ihren Tieren bekommen!

Ernährung

Wasserzufuhr erhöhen: Bei Harnsteinen oder Grieß ist es besonders wichtig, dass die Meerschweinchen während der Behandlung und die Jahre danach sehr viel Wasser aufnehmen, denn dieses spült die Organe durch und dabei das Kalzium nach draußen, so dass es sich nicht ablagern kann. Deshalb sollten die Meerschweinchen frisches, abwechslungsreiches Futter ad libitum (in unbegrenzter Menge, rund um die Uhr) erhalten, denn dieses führt ihnen am meisten Wasser zu.

Meerschweinchen, die von solchen Erkrankungen betroffen sind bzw. zu solchen Erkrankungen neigen, sollten von abwechslungsreichen Frischfutter (im Sommer bevorzugt mit Wiesenkräutern, im Winter mit blattreichen Gemüse, Kräutern , Zweigen) ernährt werden. Heu wird zusätzlich angeboten, aber nach Möglichkeit sollte so viel Frisches angeboten werden, dass sie kaum Heu fressen.
Um die Wasserzufuhr zu erhöhen, kann zusätzlich zur Frischfütterung und zum normalen Wasser auch (verdünnter) Karottensaft, Gemüsesaft oder Obstsaft angeboten werden. Reiner Kräutertee (wenn er gemocht wird) ist ebenfalls sinnvoll. Hier bietet sich ein medizinischer Nieren- und Blasentee an, z.B. HEUMANN Blasen- und Nierentee SOLUBITRAT®. Solche Getränke sollten immer zusätzlich zum Wasser und nicht als Ersatz zur Verfügung stehen.

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Gutes Kalzium-Phosphor-Verhältnis: Achten Sie auf ein ausgeglichenes Kalzium-Phosphor-Verhältnis in der Nahrung von 1,5-2 : 1 (Ca : P) – das entspricht einem Wert von 1,5-2, oder füttern Sie die Meerschweinchen rein mit Wiesenpflanzen (Tag und Nacht zur Verfügung stellen) oder anderen Grünfutter und keinen anderen Futtermitteln. Wiesenpflanzen, die natürliche Nahrung unserer Meerschweinchen haben einen noch höheren Kalzium-Phosphor-Wert. Achten Sie darauf, dass in der gesamten Ernährung das Verhältnis ausgeglichen ist. Auf das Kalzium-Phosphor-Verhältnis müssen Sie besonders achten, wenn Sie die Meerschweinchen nicht rein mit Grünfutter ernähren, sondern die Ernährung mit Gemüse und Heu ergänzen.  Oder aber, wenn trotz reiner Wiesenernährung, Harnwegserkrankungen auftreten (sehr starke Veranlagung zu Grieß und Steinen). Liegt der Phosphorgehalt in der Nahrung zu hoch, wird zum Ausgleich aus dem Körper Calcium abgebaut und somit aus den Zähnen und Knochen gezogen. Ist er hingegen zu niedrig, wird das Kalzium nicht ausreichend in die Knochen und Zähne eingebaut. Ist der Kalziumanteil der Nahrung zu hoch, können sich Steine und Grieß bilden, trotzdem ist es absolut nicht empfehlenswert, Kalzium zu reduzieren (kalziumreduzierte Ernährung), auch wenn das vielerorts empfohlen wird, denn dann kommt es zu Kalziummangel und dieser führt durch den Abbau von Kalzium aus dem Körper ebenfalls zu Harnsteinen und Blasengrieß, aber auch zu weichen Knochen und dünnen/brüchigen Zähnen. Grünfutter mit einem schlechteren Verhältnis darf in der täglichen Grünfuttermischung enthalten sein, aber die Mischung sollte hauptsächlich Grünfutter mit einem guten Kalzium-Phosphor-Verhältnis enthalten. Heu wird zusätzlich angeboten, aber nach Möglichkeit sollte so viel Frisches zur Verfügung stehen, dass sie kaum Heu fressen. Bitte kein sehr kräuterreiches Heu verwenden. Getrocknete Kräuter sind bei Meerschweinchen, die zu Blasengrieß neigen, tabu. Möchten Sie trotzdem Blätter und kalziumarme Kräuter verwenden, dann bitte niemals täglich und auch nur in Kleinst-Mengen. Sämereien, Getreide, hartes Brot, Knabberstangen, Snacks/Leckerlis und Trockenfutter begünstigen Harnwegserkrankungen und sollten keinesfalls angeboten werden.
Bitte machen Sie keinesfalls den Fehler, kalziumarm zu füttern. Leider wird das immer noch vielerorts empfohlen, ist jedoch gesundheitsschädlich und schadet mehr, als das es nutzt (was nicht heißen soll, dass sie Unmengen Kalziumbomben anbieten sollten). Durch die Erhöhung der Wasserzufuhr wird die Nahrung automatisch “kalziumarm”, das benötigte Kalzium kann aber aus der Nahrung gezogen werden, so dass keine Schäden an den Knochen oder Zähnen auftreten können.

Magnesium ist ebenfalls wichtig für den Kalziumstoffwechsel und in Gemüse in zu geringen Mengen enthalten. Es sollte durch Küchenkräuter und Gemüsegrün (z.B. Möhrengrün, Fenchelgrün…) in ausreichender Menge zur Verfügung stehen.

Erhöht füttern: Damit der Grieß aufgeschwemmt wird und ausgeschieden werden kann, hat es sich bewährt, das Frischfutter erhöht anzubieten, so dass sich die Meerschweinchen bei der Nahrungsaufnahme strecken und Männchen machen müssen. Dafür eignen sich Futterraufen und an Schnüren aufgehängtes Futter.

Nasses Grünfutter: Zudem kann es sinnvoll sein, das Grünfutter nass zu machen, so dass die Meerschweinchen mehr Wasser aufnehmen, mit einem Blumen-Sprüher kann es nachbefeuchtet werden.

Wasser und Trinken: Außerdem ist es wichtig, dass Wasser rund um die Uhr in einwandfreien Zustand aus einer Schale und einer Nippeltränke anzubieten (aus Nippeltränken wird das Wasser schwerer aufgenommen).
Um die Wasserzufuhr zu erhöhen, kann auch (verdünnter) Karottensaft, Gemüsesaft oder reiner Obstsaft angeboten werden, im Prinzip auch Cranberrysaft (beugt Blasenentzündungen vor und hilft bei leichten Blasenentzündungen, allerdings wird er ungerne getrunken). Reiner Kräutertee (wenn er gemocht wird) ist ebenfalls sinnvoll. Hier bietet sich ein medizinischer Nieren- und Blasentee an, z.B. HEUMANN Blasen- und Nierentee SOLUBITRAT®. Solche Getränke sollten immer zusätzlich zum Wasser und nicht als Ersatz zur Verfügung stehen.

Harntreibende Kräuter: Unterstützend wirkt die Gabe von Brennnesseln (ca. 1 Stunde anwelken lassen, damit sie nicht mehr brennt), Birkenblättern und -rinde, Ackerschachtelhalm, echtes Goldrutenkraut oder Riesengoldrutenkraut, Goldrute, Löwenzahn, Petersilienwurzel und Liebstöckel.

Vitamin D Mangel: Beachten Sie bei Wohnungsmeerschweinchen, dass eine ausreichende Vitamin D Versorgung gesichert ist. Die meisten Meerschweinchen haben in Wohnungshaltung oder dürsteren Ställen einen starken Mangel. Fensterglas fängt UV-B Strahlen ab, die Meerschweinchen benötigen diese jedoch, um Vitamin D selbst im Körper herzustellen. Verwenden Sie angereichertes Futter oder noch besser eine UVB-Lampe oder ermöglichen Sie ihren Meerschweinchen täglich längere Zeit Zugang zu direkten Sonnenlicht, ohne Fensterglas dazwischen (offene Fenster, Balkonausgang, Gartengehege…).

Bewegung: Meerschweinchen, die sich viel bewegen und aktiv sind, bekommen selten Harnwegserkrankungen. Übergewicht, Bewegungsunlust (durch andere Erkrankungen), ein langsamer Stoffwechsel (durch Vitamin-Mängel oder trockene Fütterung), wenig Abwechslung und wenig Platz (Einsperren in Käfige/Ställe) begünstigt Harnwegserkrankungen. Achten Sie darauf, dass ihre Meerschweinchen munter sind, sich sehr viel bewegen, neugierig sind und viel Platz haben. Zu ruhige Meerschweinchen sind oft krank oder werden falsch gehalten bzw. ernährt.

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Wolf, P., Bucher, L., Zumbrock, B., & Kamphues, J. (2008): Daten zur Wasseraufnahme bei Kleinsäugern und deren Bedeutung für die Heimtierhaltung. Kleintierpraxis, 7(4), 217-223.
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