Übersicht über die Seite:
- Hier möchten wir euch erläutern, was unsere Meerschweinchnen uns mit ihrer Körpersprache zeigen möchten. Das hilft, Verhaltensweisen besser verstehen zu können.
- Schockstarre
- Kopf hochreißen
- Gähnen
- Kolonne laufen
- Weglaufen oder Flüchten
- Gegenseitiges Lecken
- Den Meerschweinchenmitbewohnern die Haare herausbeißen
- Popcornen
- Weiterführende Links
Hier möchten wir euch erläutern, was unsere Meerschweinchnen uns mit ihrer Körpersprache zeigen möchten. Das hilft, Verhaltensweisen besser verstehen zu können.
Dass Meerschweinchen keine Kuscheltiere sind, haben wir bereits beschrieben. Es sollte einem Spaß machen, seine Tiere beim Meerschweinchenleben zu beobachten. Falls das nicht der Fall ist, sollte man überdenken, ob Meerschweinchen die richtigen Haustiere für einen sind. Wenn man damit glücklich ist, kann man vielfältige Verhaltensweisen beobachten, wie zum Beispiel gemeinschaftliches Futtern, entspanntes Schlafen und Chillen, Kolonne laufen, vielleicht aber auch Streiterei um ein Stück Gurke usw.
Meerschweinchen, die sich in ihrem Zuhause und ihre Gruppe eingelebt haben, werden neugierig, aber aufgrund ihres Fluchtinstinkts von Haus aus vorsichtig sein. Sie können nach einiger Zeit gut unterscheiden, ob der Halter nach Hause kommt, der ihnen Wiese gesammelt hat, oder ein anderer Mitbewohner. So wird der eine laut quitschend begrüßt und der andere gar nicht.
Bei zu stark bettelnden Tieren, sollte man vielleicht seine Fütterung überdenken. Denn sie sollten nie ausgehungert sein und sich auf das frische Futter stürzen. Was wiederum zu Verdauungsstörungen führen kann. Weitere Infos kann man hier nachlesen.
Es spricht nichts dagegen, das Meerschweinchen vorsichtig und mit viel Geduld mit kleinen Leckeren wie zum Beispiel Sonnenblumenkernen an die Hand zu gewöhnen.
Schockstarre
Viele Halter interpretieren es genau falsch herum, wenn das Tier auf dem Schoss völlig bewegungslos und mit weit aufgerissenen Augen sitzt. Es genießt das Streicheln nicht, es hat blanke Panik! Man sollte es auf keinen Fall weiter streicheln, sondern es behutsam ins Gehege zurück setzen. Angsttiere kann man, sofern zum Beispiel der TÜV oder eine Medikamentengabe erforderlich, mit Leckerchen und sanfter Stimme daran gewöhnen, dass ihnen nichts passiert.
Auch bei Streitigkeiten innerhalb der Gruppe, kann ein Tier in Schockstarre verfallen. Sofern es sich nicht beruhigt, sollte man überdenken, ob die Zusammensetzung der Tiere eventuell nicht optimal ist. Ggf. kann aber auch eine Erkrankung dahinter stecken.
Kopf hochreißen
Ein Meerschweinchen, das beim Streicheln den Kopf hochreißt, zeigt einem damit deutlich, dass es das nicht möchte und in Ruhe gelassen werden möchte.
Untereinander bedeutet, der hochgerissene Kopf: „Stop, bis hier hin und nicht weiter!“ Oft weisen Chefkastraten einen aufmüpfigen Jungspund so in seine Grenzen. Meist verstehen diese die Botschaft und laufen weg. Bei Rangstreitigkeiten kann es passieren, dass der Gegenpart ebenfalls den Kopf hochreißt und es kann auch sein, dass Zähne gezeigt werden.In der Regel gehen sie aber nach kurzer Zeit auseinander. Selten kommt es zu handfesten Reibereien.
Manche Tiere reißen auch ohne erkennbaren Grund den Kopf hoch und räumen damit Gegenstände im Gehege um. Dann sollte man es verstärkt im Auge behalten, es könnte auf Schmerzen hindeuten.
Gähnen
Bei einem Tier, dass entspannt nach einem Schläfchen gähnt, ist es tatsächlich wie bei uns Menschen nach dem Aufstehen.
Im Rangkampf bedeutet das geöffnete Mäulchen, dass das unterlegene Meerschweinchen sich unterwirft
Kolonne laufen
Meerschweinchen erkunden im Entenmarsch neues Terrain zum Beispiel nach dem sauber machen des Geheges, wenn die Einrichtung umgestellt wurde. Meist läuft das Chefschweinchen vorweg und die anderen hinterher.
Weglaufen oder Flüchten
Da Meerschweinchen Fluchttiere sind, gehört es zu Ihrem normalen Verhalten schreckhaft zu sein und bei möglichen Gefahren schnellstmöglich einen Unterschlupf aufzusuchen. Aus diesem Grund ist es auch so wichtig, dass der Meerschweinchenstall mit genügend Häuschen und Unterständen ausgestattet ist.
Gegenseitiges Lecken
Gegenseitiges Lecken beobachtet man bei Meerschweinchen immer mal wieder. Hauptsächlich werden hier Ohren und Augen geleckt. Das Lecken der Ohren wird als Zuneigung interpretiert. Bei den Augen gibt es bisher unterschiedliche Interpretationen. Dieses Verhalten wird ebenfalls als Zuneigungsbekundung, aber auch als Dominanzgehabe oder die Aufnahme von Salz interpretiert. Bei den Beobachtungen meiner Meerschweinchen, würde ich dieses Verhalten auch eher als Zuneigungsbekundung interpretieren, da das Meerschweinchen, dem die Augen geleckt werden, sich dies ganz entspannt gefallen lässt.
Den Meerschweinchenmitbewohnern die Haare herausbeißen
Insbesondere Langhaarmeerschweinchen werden Opfer sogenannter Friseurschweinchen. Diese beißen anderen Meerschweinchen Haarbüschel aus und essen diese dann auch häufig auf. Dieses Verhalten ist bisher noch umstritten. Stress, Rangordnungskämpfe oder Langeweile wurden bisher als mögliche Ursachen aufgeführt. Unsere zwei Meerschweinchendamen zeigten dieses Verhalten ebenfalls. Aufgehört hat das jedoch als wir das Meerschweinchengehege von 1m² auf 2m² vergrößert haben.
Popcornen
Popcornen beobachtet man vermehrt bei den Jungtieren. Beim Popcornen hüpft das Meerschweinchen mit allen Vieren mehrmals hintereinander in die Höhe. Popcornen ist ein positives Signal, dass es dem Meerschweinchen gut geht und es vor Freude in die Höhe springt. Zum Popcornen benötigt das Meerschweinchen Platz, was auch wieder dafür spricht, Meerschweinchen genügend Auslauffläche zur Verfügung zu stellen.